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Archive for the ‘Humanitäre Hilfe’ Category

Erlangen, 12/03/16

Unser langjähriger Vorsitzender des Kreisverbandes Erlangen-Höchstadt und jetziger Ehrenvorsitzende, Brüne Soltau, gebürtiger Hamburger und seit langen Jahren Herzogenauracher Bürger, feiert heute am Samstag, 12/03/16 seinen 75. sten Geburtstag.

Von 1993 bis 2009 war Brüne Soltau als BRK-Vorsitzender tätig. In diese Zeit fielen die Gründung des BRK Seniorenbüros und die Einführung des Pflegenotrufes. Auch wäre die erfolgreiche humanitäre Aktion „Hilfe für Wladimir“ für die russische Partnerstadt von Erlangen ohne ihn nicht denkbar gewesen. In Soltaus Amtszeit wurde auch der Neubau des Kreisverbandes und der Rettungswache in der Henri-Dunant-Straße verwirklicht.

Der studierte Elektrotechniker wurde bereits 1989 als Siemens-Betriebsrat mit dem Wirtschafts-Ehrenbrief der Stadt Erlangen ausgezeichnet. 1997 folgte das Bundesverdienstkreuz für seinen Einsatz als Vorsitzender des Bayerischen Roten Kreuzes Erlangen. Seit seinem Ruhestand ist Soltau immer noch für den Förderverein Rotes Kreuz Wladimir aktiv. Darüber hinaus hat er eine stark nachgefragte Mappe mit Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und allen wichtigen Personendaten kreiert, und hält regelmäßig Vorträge zu diesem Themenkreis.
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Wir sagen Danke schön Brüne Soltau, für Deinen langjährigen und stetigen Einsatz für das Rote Kreuz, und wünschen Alles Gute weiterhin !

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Und bald ist es wieder soweit:

Wer schon immer mal einen Blick hinter die Kulissen von Rettung, Erster Hilfe, Ausbildung, Essen auf Rädern, und vielen Bereichen mehr tun wollte:

Wir laden herzlich ein zu unserem Tag der offenen Tür am 08/05/16 von 11/00 – 16/00 Uhr !

Ausführliche Infos durch Klick auf das Bild.img060

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Schweinebraten, Kraut, Kloß und Soß werden zusammengeführt , und dann ausgegeben

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Zum Nachtisch gibt es Kuchen

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Treffpunkt Willi der ErlangerObdachlosenhilfe

Erlangen, 24/12/15

Um 8 Uhr früh war an Weihnachten schon eine Menge los in der Fahrzeughalle auf dem Kreisverbandsgelände – eine Einweisung der Helfer war eigentlich nicht nötig, da viele schon mal dabei waren und wussten was zu tun ist. Schnell wuselten alle durch die Gegend und schürten den Feldkochherd an, begannen Klöße zu rollen, den Nachtisch anzurühren und sich um den Braten zu kümmern.

Das zehnte Mal waren die ehrenamtlichen Weihnachtsköche dieses Jahr im Einsatz – für viele der Helfer eine liebgewordene Tradition und ein Teil war sogar das zehnte Mal dabei. Das Weihnachtsessen der BRK-Feldküche (Bereitschaft Erlangen 4) – „etwas sinnvolles tun an Weihnachten“ wie es ein Helfer formulierte.

Insgesamt 12 Ehrenamtliche Mitglieder der Bereitschaften Erlangen 4, Erlangen 1 und Erlangen 2 sowie des Jugendrotkreuz waren dieses Mal im Einsatz. Spontan dazu gesellte sich der Fahrer des diensthabenden Verlegungsarzteinsatzfahrzeuges.

Nach knapp drei Stunden waren Suppe, Braten, Sauce, Klöße, Sauerkraut und Nachtisch fertig. Nachdem der Feldküchen-LKW „Rot Kreuz Erlangen Rudolph 1“ mit dem Essen und gespendeten Getränken beladen war ging es zur Tagesstätte der Erlanger Obdachlosenhilfe e.V. in die Wilhelmstrasse. Dort wurden die Helfer schon von Helfern des „Willi“ und den ersten Gästen gespannt erwartet. Nach einem besinnlichen Teil, der von Diakon Ostermeier und einer Sängerin gestaltet wurde, ging das heiß ersehnte Weihnachtsessen los.

Drei Gänge standen auf dem Speiseplan – und alle wurden serviert, sowie die leeren Teller abgeräumt. „Service wie im Restaurant“ – das haben sich die Helfer schon seit dem ersten Jahr auf die Fahnen geschrieben. Unterstützt wurden sie dabei von sieben ehrenamtlichen Helfern des „Willi“. Insgesamt 70 Bedürftige haben dieses Jahr das Weihnachtsessen genossen und das Essen sehr gelobt. Die vielen fröhlichen und entspannten Gesichter, der vielfach Ausgesprochene Dank – eine schöne Belohnung für die fleißigen Helfer.

Eine besondere Überaschung gab es dann noch für Einrichtungsleiter Diakon Ostermeier. Nachdem die notwendigen Lebensmittel alle von den Lieferanten der Feldküche gespendet und die eingegangenen Geldspenden so nicht benötigt wurden, konnte der Obdachlosenhilfe e.V. ein Spendenscheck in Höhe von 500,-Euro für die Arbeit im „Obdachlosentreff Willi“ durch die Bereitschaftsleiter der Bereitschaft Erlangen 4 übergeben werden.

Nachdem alles Essen verteilt, beziehungsweise zur weiteren Verwendung an die Helfer des Willi übergeben, sämtliches Geschirr gespült und die Küche des Willi wieder sauber war ging es um 15 Uhr für die BRK-Helfer dann heim zu Ihren Familien.

Die BRK Feldküche bedankt sich ganz herzlich bei den Spendern:
– Metzgerei Güthlein
– Wrede Obst- und Gemüsehandel
– Bäckerei Polster
– Bisloher Getränkeland

Und allen Geld-Spendern für die Unterstützung beim diesjährigen Weihnachtsessen!

Kirsten Fraedrich, BRK ERH

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Erlangen, 04/12/15
Zum zehnten Mal wird es dieses Jahr stattfinden – das Weihnachtsessen für Obdachlose der Feldküche des BRK Erlangen. Auch dieses Jahr treffen sich wieder Helfer aus verschiedenen Bereitschaften des BRK Erlangen an Weihnachten schon morgens um 8 Uhr, um für Suppe, Klöße, Braten, Blaukraut und einen leckeren Nachtisch zu sorgen. Mit den fertigen Speisen wird es dann zur Begegnungs-Tagesstätte „Willi“ in der Wilhelmstrasse gehen. Dort werden die Helfer sicherlich auch dieses Jahr wieder sehnlichst erwartet.
Zwischen 60 und 80 Bedürftige kommen jedes Jahr, um sich an Weihnachten ein wenig verwöhnen zu lassen. Denn das Essen wird von den BRKlern nicht nur gebracht – sondern auch serviert. In gemütlicher Atmosphäre können die Gäste den Weihnachtsmittag einfach genießen, ohne sich um irgendetwas kümmern zu müssen. Die Helfer des BRK (unterstützt von Helfern des Willi) bieten „Service, wie im Restaurant“.
Am Beginn dieser Tradition stand eine Idee des ehemaligen Bereitschaftsleiters der Feldküche Norbert Hartmann, der Kontakt zur Obdachlosenhilfe hatte. Die damalige „Wärmestube“ hatte nämlich erst ab Nachmittags offen und so kam die Idee auf den Bedürftigen mittags ein „Obdach“ zu geben und ein Weihnachtsessen zu servieren. Die ersten Jahre fand das Weihnachtsessen in Zelten im Schlossgarten statt. Seit dem Umzug der Obdachlosenhilfe ins „Willi“ können die Zelte der BRK´ler aber im Lager bleiben und die feste Unterkunft kann genutzt werden.
Von morgens um 8 Uhr mit dem ersten, gerollten Kloß bis nachmittags zum letzten abgewaschenen Geschirrteil sind jedes Jahr gut zehn Ehrenamtliche des BRK an Weihnachten für die Bedürftigen im Einsatz – erst danach geht es für die Helfer zu Ihren eigenen Familien. Aber für die BRK´ler gehört das Weihnachtsessen inzwischen zu einem „richtigen“ Weihnachtsfest dazu – ganz im Sinne des Grundsatzes der „Menschlichkeit“ des Roten Kreuzes.

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Ganz schön viele Knödel müssen vorher gerollt werden

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Nach dem Kochen werden sie aus dem Kessel der Feldküche gefischt

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Und zur Vorspeise gibt es eine Suppe, hier von Schorsch persönlich serviert

Wie jedes Jahr würde sich die Feldküche des BRK über Unterstützung für das Weihnachtsessen für Obdachlose freuen. Geldspenden können auf das Konto
DE38 7635 0000 0000 0023 21 Sparkasse Erlangen mit dem Stichwort „Weihnachten für Obdachlose“ eingezahlt werden. Wer Lebensmittel spenden möchte kann sich mit dem Bereitschaftsleiter der Feldküche Dieter Haselbauer über die Emailadresse d.haselbauer@gmx.de in Verbindung setzen.

Kirsten Fraedrich, BRK ERH

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MutspendeErlangen, 14/12/15

Am morgigen Dienstag, dem 15. Dezember 2015 werden Bayernweit und Deutschlandweit mehr als 15.000 Menschen gesucht, die durch ihre Blutspende schwerkranken Patienten Mut spenden.

Der Aktionstag „Mutspende“ findet in Erlangen statt von 15/00 – 20/00 Uhr im Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes, Henri-Dunant-Str. 4, 91058 Erlangen.

Gesucht wird das größte Team der Welt. Die Blutspendedienste vom BRK / DRK haben sich gemeinsam das Ziel gesetzt, mehr als 15.000 Menschen an einem Tag zu erreichen, die durch ihre Blutspende schwerkranken Menschen Mut spenden.

Fünf Bundesliga-Profis, angeführt vom Mit-Initiator der Kampagne, Christoph Metzelder, sind dabei als Vorbild und Blutspender der bundesweiten Kampagne am Ball. Sie tragen den Gedanken, anderen Menschen mit der eigenen Blutspende das Leben zu retten, übers Spielfeld hinaus. Jeder Blutspender in Deutschland kann im Mutspende-Team mitspielen.

Der Mutspende-Tag in Erlangen wird vom Bayerischen Fernsehen live begleitet, zu sehen in der Frankenschau ab 17/30 Uhr.

Das Rote Kreuz Erlangen-Höchstadt freut sich am Dienstag über möglichst viele Blutspender, die an der Mutspende teilnehmen.

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Nachdem der BRK-Kreisverband ERH schon mehr als 16 Zugbegleitungsteams für Flüchtlinge gestellt hat, schildert hier Lutz Pertek von unserer Bereitschaft Heroldsberg DSC_0343 DSC_0399 DSC_0387seine Erfahrungen und Eindrücke während seinen Einsätzen.

Zusammen mit meinem Sohn Julian (Teamleitung) und zwei Kolleginnen von der Bereitschaft (B 1) aus Erlangen und der Bereitschaft Baiersdorf habe ich Ende September die Zugbegleitung von Freilassing nach Hanau in Hessen übernommen. Ein zweites Mal war ich Anfang Oktober mit zwei weiteren Kolleginnen der B 3 aus Erlangen von Passau nach Uelzen in Niedersachsen unterwegs. Die Aufgabe der Teams besteht darin, die Flüchtlinge von Grenzorten in Bayern in andere Bundesländer bzw. Städte während ihrer Zugfahrt zu betreuen. Die Anreise und Rückfahrt erfolgt übrigens mittels in fahrplanmäßigen ICE-Zügen der DB, wobei die Teams immer eine Ausrüstung mit Notfallrucksack , AED (Defibrillator) sowie persönliche Ausrüstung für 24 h mit sich führen.

Was erwartet die Zugbegleitung an Betreuungsaufgaben

Es war für alle ein Abenteuer, denn keiner wusste genau, was uns an „Arbeit“ oder „Aufgaben“ erwartete. Im Gegensatz zu vielen anderen Zugbegleitungsfahrten anderer Kollegen/innen im KV dauerten unsere Einsätze fast 24 oder mehr Stunden – meist ohne Schlaf, da wir vor dem Einsatz ab Freilassing noch 2 h Wartezeit bzw. Unterbrechung am Münchner Hbf hatten und dann in den Zug für Freilassing zustiegen oder in Passau einige Stunden wegen der ICE-Zugverbindung von Nürnberg nach Passau früher dort sein mussten.
An den Abfahrtsorten mussten wir uns erst einmal bei der Bundespolizei (BP) informieren,
wohin überhaupt die „Reise“ gehen sollte und wie viel Personen betreut werden müssten.
Die genauen Zahlen und das Ziel wurde uns erst wenige Minuten vor Abfahrt mitgeteilt,
wobei uns gesagt wurde, den Ankunftsort nicht den Flüchtlingen, die nur teilweise
polizeilich erfasst waren, mit zu teilen. Wir haben übrigens unsere mehrstündige Wartezeit
vor Abfahrt auch mit einer Zugbegehung und Besprechung mit dem DB-Sicherheitspersonal, Zugführer/in sowie BP und Mithilfe bei Versorgung vor allem mit Deckenmaterial an die Mitreisenden überbrückt. Bedrückend war dabei die Enge an den Bahnsteigen des Gleis 1
an beiden Abfahrtsbahnhöfen; es gab die abgetrennten durch DB-Sicherheitsdienst und
BP bewachten Bereiche für die Flüchtlinge sowie die Stände für gespendete Verpflegung und Bekleidung der vielen ehrenamtlich tätigen Helfer aus beiden Orten. Die Flüchtlinge warteten stehend oder auf Bierbänken sitzend auf ihre Abfahrt, während wir den Zug begutachteten. Dazwischen liefen die ankommenden oder abfahrenden normalen Reisenden; noch schwieriger war die Situation in Passau, da der Bhf. insbes. Bahnsteig am Gleis 1 gerade umgebaut wird und sich teilweise noch im Rohbau befindet.

Keine medizinische Betreuung bei der Abfahrt

Eine medizinische Betreuung vor Ort war nicht gegeben, obwohl ein paar Flüchtlinge über Kopf-, Bauch und Zahnschmerzen etc. klagten und nach Medikamenten fragten. Wir konnten nur auf medizinische Betreuung am Zielbahnhof verweisen, da dort Ärzte vor Ort die Flüchtlingstransporte zusammen mit anderen Ehrenamtlichen vom DRK, Feuerwehren und weiteren Hilfsorganisationen in Empfang nahmen. Leider waren außer einem Rettungsdienstteam, das uns in Passau und in Freilassing mit Einmaldecken versorgte, das ganze von der Bevölkerung gespendete Deckenmaterial bereits vor Ort verbraucht.
Die Flüchtlinge, ob registriert oder nicht, das wussten wir nicht, warteten in von der Bundespolizei abgesperrten bereichen oder kamen mit Bussen zum Bahnhof, wo sie 45 Min. vor Abfahrt auf die bereit stehenden Waggons verteilt wurden. Wir haben uns vor allem um Frauen mit Kindern gekümmert und diese in bestimmte Wagenbereiche geleitet.

Fast 900 Flüchtlinge auf zwei Transporten nachts unterwegs

Im Transport (Regio-Express-Garnitur) mit Zielort Hanau – das Ziel war eigentlich Frankfurt/Main und wurde während der Zugfahrt geändert – waren 400 Flüchtlinge,
darunter ca. 35 Kinder. Wir hatten zwei absperrbare Abteile für unsere Ausrüstung und für Getränke und Verpflegung. An Sandwichverpflegung und Getränken war auf dem Transport nach Hanau viel zu viel geladen worden, sodass diese Verpflegung in Hanau an die dortige Verpflegungsstation überging. Übrigens wurde unser Zug im Hbf. Augsburg bei der Ausfahrt fehl geleitet und musste nochmals in den Bahnhof zurücksetzen, weil zunächst die falsche Strecke über Ulm nach Aschaffenburg statt über Ansbach nach Würzburg gewählt war. Dies führte natürlich wieder zu einer Zeitverzögerung von gut einer halben Stunde.

Ein Waggon zu wenig und kein richtiger Dolmetscher an Bord

Im Transport von Passau nach Uelzen hatten wir einen ganzen Waggon für uns und die begleitenden DB-Mitarbeiter, weil diese IC-Zug-Garnitur keine eigenen Abteile am Ende des Zuges aufwies. Die DB hatte vorgegeben, dass das gesamte Begleitpersonal immer am Ende des Zuges untergebracht werden müsse, um von dort die Absicherung und Betreuung einschl. Verpflegungsausgabe des gesamten Zuges vornehmen zu können. In diesem Waggon sollen aber keine Flüchtlinge transportiert werden.
Im Zug waren 400 vorwiegend jüngere Erwachsene sowie 65 Kinder und Kleinkinder. Leider hatten nicht alle Flüchtlinge einen Sitzplatz; da es sich um vorwiegend Nachtfahrten handelte, schliefen ca. 100 vor allem männliche Personen mit und ohne Decken am Fußboden in Gängen, unter Kofferabstellecken und Waggonübergängen. Wir mussten mehrmals beim Zugdurchgang mit unseren Rettungssäcken am Rücken bei der Verteilung von Getränken, Malstiften und -papier und bei der Nachfrage, ob es Probleme gäbe, über viele liegende bzw. schlafende Personen steigen.
Auch hatten wir keine Dolmetscher an Bord; deshalb hatten wir uns beim mehrmaligen nächtlichen Durchgang zwei englisch und arabisch sprechende junge Männer ausgesucht , die uns dann bei etwaigen Nachfragen halfen.

Viele Zwischenaufenthalte und längere Transportzeiten

Und wir hatten viele Zwischenaufenthalte bei beiden nächtlichen Zugfahrten, die teilweise eine halbe Stunde und mehr dauerten, da viele Lok- und Zugführer- und Sicherheitspersonal der DB mehrmals wechselten und diese trotz Absprache mit der Leitstelle „Gemeinsames Melde- u. Lagezentrum (GMLZ) und DB nicht rechtzeitig vor Ort, d waren.
Andererseits waren die Fahrtstrecken unterwegs lt. Aussage der Zug- und Lokführer geändert worden; so dauerten die entsprechenden Fahrten doppelt solange als veranschlagt. Die Ehrenamtlichen – sehr viel Personal aus vielen Rettungsorganisationen einschl. Dolmetscher etc. an den Ankunftsbahnhöfen – warteten deshalb auch mehrere Stunden auf die Zugankunft, weil sie viel zu früh zum Einsatzort gerufen worden waren.

Ankunft in Hanau und Uelzen

In Hanau wurden nach ca. 8 h Fahrtdauer die 400 Personen nachts gegen 02.00 – 04.00 Uhr in einer riesigen Sporthalle, die mit 1000 Feldbetten ausgerüstet war, untergebracht, wobei vorher noch ein medizinischer Check etc. durchgeführt wurde.
In Uelzen – nach 17 h Fahrt – wurden die 465 Personen vom DRK und von weiteren ehrenamtlichen Helfern empfangen und ebenso nach medizin. Check und Registrierung in Übergangslager in der Umgebung oder nach Hamburg und Schleswig-Holstein mit Bussen weitergeleitet. Uns fiel aber auch auf bzw. wurde uns bei Gesprächen mitgeteilt, dass ca. 150 Asyl-Flüchtlinge auf eigene Faust mit DB-Zügen in andere Orte von Deutschland, Dänemark und Schweden fuhren, wenn sie nicht sogar von Freunden und Familien-angehörigen vor Ort abgeholt wurden.

Medizinische Betreuung während der Fahrten

Auch bedankten sich einige Flüchtlinge für unsere Tätigkeit, die auf der Zugbegleitung nach Uelzen einen medizin. Einsatz bei einer älteren Frau im Rollstuhl erforderte. Sie wurde vom DRK medizinisch versorgt und in ein Krankenhaus verbracht. Problematisch war dabei, dass die betreffende Patientin zusammen mit einer mehrköpfigen Familie unterwegs war, denn die Familienangehörigen wollten nicht von der Frau getrennt werden.

Wir haben andere oder neue Erfahrungen im Umgang mit Flüchtlingen als beim normalen Betreuungseinsatz gemacht

Wir waren alle schon bei Betreuungseinsätzen bspw. in der Erlanger Notunterkunft „Westbad“ im letzten Jahr dabei, aber bei der Zugbegleitung haben wir viele andere Erfahrungen gemacht, die über einen normalen Betreuungseinsatz hinausgingen. Man muss viel zuhören, auch wenn man nicht alles versteht. Gerade das Verständigungs-problem war immer schwierig, denn wir haben mit englischem Wörterbuch, mittels Zeichensprache usw. versucht, Fragen und Probleme der Flüchtlinge zu lösen.
Einen starken Eindruck hat bei uns auch hinterlassen, wie erwartungsvoll die Menschen ihren Aufenthalt bzw. ihre Zukunft in Deutschland erleben. Wir selbst können uns kaum vorstellen, was einige Flüchtlinge auf ihrer meist mehrwöchigen Flucht bisher mitgemacht haben, denn nur wenige sind bzw. waren bereit, Auskunft über ihre Flucht zu geben.
Leider konnten wir auch den Verpackungsmüll nicht gering halten, da die im Zug verbrauchten Getränke- und Verpflegungsverpackungen nicht immer in den vielen ausgehängten Müllsäcken landeten.
Uns fiel auch auf, dass viele junge Leute ein internetfähiges Smart-Phone besaßen und irgendwie immer im Kontakt mit Familie und/oder Freunden waren.
Weiterhin war die Aussage von DRK-Organisationsleitungen vor Ort erschütternd, dass der Markt für Feldbetten und weiteren Notunterkunftseinrichtungen fast leer gefegt sei bzw. die Not durch „Geschäftemacherei“ ausgenützt würde und man habe jetzt große Schwierigkeiten, die Unterkünfte ausreichend einzurichten, insbes. da Herbst und Winter vor der Tür stehen.
Nach jedem Einsatz wurden wir von den DRK-Mitarbeiter gut verpflegt, Dank an diese; , ebenso haben sie sich für unseren „vor allem nächtlichen“ Einsatz gedankt und anschließend rechtzeitig zu unseren Anschlusszügen gebracht, sodass wir nach gut 24 h wieder Erlangen erreichten, unsere Ausrüstung im KV-Depot einlagerten bzw. an das nächste Erlanger Team „Zugbegleitung“ übergaben.
Ich selbst werde demnächst nochmals eine Zugbegleitung mitmachen, denn im Gegensatz zu meinen Kollegen/innen im Sanitätsdienst, die noch im Berufsleben oder Studium etc. stehen, bin ich fast jederzeit als „aktiver Unruheständler“ abrufbar, während die meisten „Extra-Urlaub“ nehmen müssen, wenn nicht ein Wochenendtermin ansteht.

Detlef-Lutz Pertek BRK Heroldsberg im Okt. 2015

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P1030042 P1030033 P1030026Erlangen, 19/10/15

So lautet ein Liedtext, eigentlich aus den 80er Jahren. Heutzutage hat er wieder Bedeutung, bei der Begleitung der Flüchtlingszüge.
Am Sonntag früh ging es um 04/30 Uhr los, heute am Montag war um 09/00 Uhr Dienstschluss für unser Team wieder in Erlangen, nach gut 29 Stunden, der letzte Helfer erreichte nach 31 Stunden sein Bett. Eine wirklich stolze Leistung unserer Helferinnen und Helfer.

Um 11/00 Uhr startete der Zug am Sonntag in Passau bestehend aus 11 Waggons , mit 653 Personen, 2 Rollstuhlfahrern, und viele Familien mit Kindern. Wie schon berichtet, wurde in Würzburg aufgrund ungenügendem Vorrat an Lebensmittel ein Halt eingelegt. MHD und BRK Würzburg halfen dem Mangel ab, und es ging weiter, vielen Dank an die Helfer aus Unterfranken!

Um 15/00 Uhr musste eine Verletzte Person mit zwei Angehörigen an den Rettungsdienst im Bahnhof Frankfurt-Süd übergeben werden. Um 22/00 Uhr traf der Zug dann am Flughafen Düsseldorf in der dortigen Notunterkunft ein, und die Passagiere wurden an den Einsatzleiter der Feuerwehr vor Ort übergeben.
Kurzfristig wurden unsere Helfer untergebracht und verpflegt, den Kollegen der Feuerwehr Düsseldorf sei gedankt , bevor es nach wenigen Stunden um 02/00 Uhr Montag früh auf die Rückreise ging, die um 09/00 Uhr in Erlangen auf der Hauptwache wieder geendet hat.

Schönes Erlebnis am Rande: Während eines Umstiegs wurde eine kurze Unterhaltung mit einem Passanten geführt, der unser Team ansprach. Kurze Zeit später suchte er die Helfer mit Kaffee auf, den er gekauft hatte. So macht Helfen Spaß.

Und auch heute geht es weiter, das nächste Team startet heute Nachmittag um 17/00 Uhr, um in Freilassing um 23/00 Uhr einen Zug zu übernehmen, mit dem es dann nach Berlin in die Bundeshauptstadt geht, ebenfalls ein Einsatz der sich über zwei Tage hinzieht.

Max Bartunik, BRK ERH

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Zug 1 Zug 5 Zug 8 Zug 9 Zug 13Erlangen, 12/10/15

Früh ging es los für die vier Helfer der Bereitschaft Erlangen 1 , um 4:15 traf man sich beim BRK um nach Nürnberg zum Bahnhof zu fahren. Von dort ging es über Neumarkt und Plattling nach Passau, um die Begleitung eines Flüchtlingszuges nach Freiberg in Sachsen zu übernehmen.
Um 8:36 in Passau angekommen stand der Zug schon mit allen Fahrgästen bereit. Nach einer kurzen Übergabe durch die Bundespolizei, einem Check der eingeladenen Lebensmittel und einer Einweisung auf die Zugtechnik durch den Triebwagenführer ging die Fahrt um 8:40 Uhr dann gleich los. Das war nicht ganz die übliche Vorgehensweise, denn normalerweise sollen die Teams eine Stunde vor Abfahrt am Zug sein, helfen beim Beladen und richten sich Ihre kleine Sanitätsstation ein. Das hätte für die Erlanger Helfer aber bedeutet schon am Vorabend nach Passau zu fahren und dort sieben Stunden auf den Einsatz zu warten. Netterweise wurde dann eine Sonderregelung getroffen, die eigentlich für 8:30 Uhr geplante Abfahrt wurde etwas verschoben und die Helfer konnten in den beladenen Zug steigen.

Nach der Abfahrt richteten sich die Helfer erst einmal Ihren Bereich ein und verteilten dann Getränke an die Flüchtlinge. Bei dieser Gelegenheit verschafften Sie sich einen Überblick über die 350 Mitreisenden im Zug und standen als Ansprechpartner zur Verfügung. Die erste Frage der Flüchtlinge war natürlich wo das Ziel der Reise liegt und wann man dort ankommen würde, aber auch viele andere Fragen wurden (oft mit Hilfe anderer Flüchtlinge als Dolmetscher) beantwortet. Insgesamt zählten die BRK´ler 63 Kinder, vier Säuglinge und eine Schwangere in Ihrem Zug, es waren keine Flüchtlinge mit medizinischen Problemen erkennbar. Der überwiegende Teil der Flüchtlinge war arabischer Herkunft, viele Familien waren an Bord (zum Teil vom Säugling bis zur Großmutter), ansonsten überwiegend Männer.

Der Zug fuhr dann quasi mit „Blaulicht“ nach Freiberg – anhalten dürfen die Flüchtlingszüge nämlich eigentlich nicht, weil befürchtet wird, dass die Flüchtlinge den Zug verlassen. Ein Halt musste dann aber in Naumburg (Saale) eingelegt werden – auch für Triebwagenführer gelten gesetzliche Lenkzeiten. Für diesen Halt war dann aber Unterstützung durch die Polizei auf den Bahnsteig bestellt worden. Die Fahrtstrecke führte übrigens netterweise über Nürnberg, Erlangen und Bamberg – man schaute also während der Fahrt mal kurz in der Heimat vorbei.

Insgesamt war die Fahrt sehr ruhig, es gab keine medizinischen Notfälle zu behandeln und keine ungeplanten Zwischenstops. Die allermeisten Reisenden waren sehr höflich, hilfsbereit und dankbar für die Unterstützung durch die BRKler. Die Helfer waren regelmäßig in den Wagons unterwegs um Essen oder Getränke zu verteilen oder als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Auch einem technischen Problem an einer der Zugtoilette hat man sich angenommen – das Problem ließ sich aber leider nicht lösen, weil kurz vor Fahrtende schlichtweg der Frischwassertank dieser Toilette leer war. Ansonsten war auch mal Zeit eine Windel auszugeben, für Fragen da zu sein oder die Kinder mit „Sanifanten“ aus Handschuhen oder einer Handpuppe aufzuheitern.

Um 17:00 kam der Zug dann in Freiberg an, wurde von der Polizei erwartet und Reisebusse standen bereit. Nach einer Übergabe an die Polizei war damit der Einsatz für die Helfer beendet und man konnte sich auf die Heimreise machen. Eine persönliche Verabschiedung bei den Flüchtlingen gab es nicht – von vielen Flüchtlingen gab es aber ein Winken oder ein „Daumen hoch“ als die Helfer beim Warten auf Ihre Heimfahrt am gegenüberliegenden Gleis standen. Günstiger Weise fuhr nämlich 20 Minuten später von Freiberg ein Zug nach Hof, wo man einen Anschlusszug nach Nürnberg bestieg. Um 22 Uhr waren die Helfer wieder in Erlangen und konnten in den wohlverdienten Feierabend gehen.
Die vier Helfer waren sich einig – es war ein langer und anstrengender Tag, aber es war eine interessante Erfahrung und man ging mit dem guten Gefühl nach Hause wirklich geholfen zu haben. Wir wünschen unseren Fahrgästen alles Gute für die Zukunft und sagen ein großes Dankeschön an die Polizei in Passau, Naumburg und Freiberg und ganz besonders an unseren Zugführer und die zwei Jungs von der Security für die gute Zusammenarbeit!

Kirsten Fraedrich, B 1 , BRK ERH

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Ein Blick auf den Bahnhofsplatz in München – Medizinische Erstversorgungs Stelle

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Max von der Bergwacht, und Andreas von Bereitschaft Erlangen 1 im Abteil mit den Lebensmitteln. Während der Zugfahrt erfolgt die Ausgabe durch unsere Helfer.

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Das zweite Notfall-Team aus Erlangen macht sich auf den Weg. Helferinnen und Helfer der Bereitschaften aus Erlangen und Helfer der Bergwacht Erlangen im gemeinsamen Einsatz – Henri Dunants Botschaft wird auch heute noch mit Leben erfüllt.

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Viele Mineralwasser für die lange Fahrt im „Getränke-Abteil“.

Erlangen, 10/09/15 14/25 Uhr

Und der Zug rollt … Nach der Meldung bei der Bahnpolizei hat unser Team 1 den Zug nach Nordrhein-Westfalen übernommen. Es sind 400 Männer und Frauen und Kinder im Zug. Erste Aufgabe für unsere Helfer war das Einladen von Getränken und Verpflegung in den Zug, sie übernehmen auch die Ausgabe.
Die Erschöpfung nach der langen Flucht ist den Menschen deutlich anzumerken. Gegen 17/30 Uhr dürfte der Zug dann am Zielort eintreffen.

Einfache Kommunikation ist angesagt: Neben dem bewährten TipDoc Emergency Handbuch das die Frage nach Beschwerden und Krankheiten
erleichtert, hilft ganz einfach ein Lächeln, das sofort von den Flüchtlingen erwidert wird. So weiß man, das die Hilfe die wir bringen, ankommt.

Die Anforderung von Hilfe kam am Mittwoch Morgen vom Landesverband des BRK auch an die Kreisverbände in Ober- und Mittelfranken. Innerhalb kurzer Zeit konnten mit der bewährten Alarmierungsstruktur Helfer gefunden werden, die sich ehrenamtlich dieses Einsatzes annahmen. Die Koordinierung und Einweisung der Helfer erfolgte dann über die Alarmzentrale des Erlanger Roten Kreuzes.

Unser zweites Team ebenfalls gemischt aus Helfern von den Bereitschaften und der Bergwacht hat sich um 12/30 Uhr auf den Weg nach München gemacht, um dort den nächsten Zug zu übernehmen. Gerade eben teilt das Gemeinsame Lagezentrum der Bayerischen Hilfsorganisationen aus München mit, das dieser Zug um 19/00 Uhr in München startet, und dann ebenfalls nach Düsseldorf fährt.

Eine lange Nacht also, die auf unsere Helferinnen und Helfer zukommt – Getreu unserem Motto: Wo wir gebraucht werden, gehen wir hin.

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internationalErlangen, August 2015

Im Januar erhielt das Bayerische Rote Kreuz in Erlangen eine Anfrage, ob es im Rahmen der Suche nach vermissten Angehörigen der mittlerweile in Erlangen lebenden Familie von Samir D. (Name geändert) helfen könnte.
Samir B. hatte seine Angehörigen im Irak und Syrien während des Krieges verloren, sämtliche Verbindungen waren auf der Flucht abgerissen. Er wohnte mittlerweile in Erlangen, und vermisste seine Mutter, seinen Bruder und Neffen und Nichten, alles wie er Jesiden, die sich zuletzt in Syrien und im Irak aufhielten.
Die Anfrage wurde über den Standort München des Suchdienstes des Deutschen Roten Kreuzes nach Erlangen geleitet.

In Erlangen wurde Bastian Selig von der Bereitschaft Höchstadt des BRK mit der Aufgabe betraut hier zu helfen. Er hatte letztes Jahr im Rahmen der Notunterkunft in Erlangen von Seiten des BRK die Betreuung organisiert, und Erfahrung in Flüchtlingsschicksalen. Selig ist ehrenamtlicher Rettungssanitäter beim BRK in Höchstadt, und studiert Medizintechnik.

Bastian besuchte in seiner Freizeit die Familie von Samir D. in Erlangen, und nahm ein umfangreiches Interview vor, und füllte die entsprechenden mehrseitigen Suchanträge aus. Samir D. stimmte auch einer Bildsuche über die Internet-Seite „Restoring Family Links“ zu, und wurde dazu fotografiert. Die umfangreichen Unterlagen wurden über Erlangen an den Suchdienst in München weitergeleitet.

Der Suchdienst des DRK kann über die jeweiligen Rotkreuz-Gesellschaften aller Länder der Welt Kontakte herstellen, auch wenn die offiziellen Wege nicht gangbar sind, und an Grenzen oder Systemen scheitern. Von München aus ging die Suche dann los, und führte schließlich zum Erfolg.

Mitte Juni erhielt Samir D. Nachricht aus München von der Sachgebietsleiterin Familienzusammenführung und Nachforschungen des DRK Suchdienstes. Auf Vermittlung des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK) in Amman / Jordanien konnten sechs Familienangehörige von Samir D. gefunden werden, die aus der Gefangenschaft der Organisation ISIS entlassen wurden, oder fliehen konnten, und mittlerweile in Camps im Nordirak lebten. Samir D. konnte so Kontakt mit seinen Familienangehörigen aufnehmen. Weitere drei Familienangehörige wurden auf Vermittlung des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK) in Dohuk/Nordirak ausfindig gemacht. Zwei davon konnten aus der ISIS-Gefangenschaft in die BRD fliehen, ein weiteres Mitglied befindet sich noch in Gefangenschaft.

Der Erfolg des Suchdienstes des DRK über 4.400 km hinweg zeigt wie nötig die Arbeit auch heute noch ist. Das Rote Kreuz Erlangen-Höchstadt freut sich, das wir zum Erfolg der Familienzusammenführung von Samir D. beitragen konnten.

Wer sich über den Suchdienst des DRK informieren möchte, kann das hier:
http://www.drk-suchdienst.de . Neben vielen Informationen geht es hier auch zur Bildersuche über http://familylinks.icrc.org .

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