In aller Frühe wurden die Bewohner vom getucker geweckt: Ca. 100 Traktorfreunde hatten sich auf den Weg gemacht, um sich mit ihren historischen Fahrzeugen und Zubehör auf dem weitläufigen Gelände um das BRK Zentrum in Etzelskirchen ihren Platz zu suchen.
Mit einem evangelischen Gottesdienst mit Pfarrer Schlee im Festzelt begann das Fest dann offiziell. Anschließend begrüßte der Heimleiter Jan Pyschny die zahlreichen Besucher und bedankte sich bei allen fleißigen Helfern aber besonders bei seinem Hausmeister Rüdiger Leisgang, der das Traktortreffen mit seinen Freunden wieder in bewährter Weise organisiert hat. Doch heuer stahlen die Kleinen den Originalen die Show. Der Rentner Otto Prior aus Hessen baut Oldtimer-Traktoren originalgetreu nach und hat 2 „Miniatur-Eicher“ mitgebracht. Diese waren den ganzen Nachmittag umschwärmt von den kleinen Festbesuchern, die heute mal selber einen Bulldog fahren konnten so richtig mit Gaspedal, Bremse und Beleuchtung wie die „Großen“.
In die Vorkriegszeit zurückversetzt fühlten sich die Besucher, wenn sie das Dreschen mit dem Dreschflegel ausprobierten oder den Etzelskerchner Waschweibern bei ihrer mühevollen Arbeit zusahen. Besonders die kleinen Mädchen waren begeistert, wenn sie mal die Wäschestücke in der Zinkwanne bearbeiten durften. „Wir sind schon froh, dass es die Waschmaschine gibt“, waren sich dagegen die Mütter einig. Von Weitem lockte das duftende Brot ganz frisch aus dem Backofen vom „Armen Bauernbeck“ aus Höchstadt und am Zeltplatz zeigte ein Künstler an der Kettensäge, wie er das Holz bearbeitet und aus den rohen Stücken verschiedene Tiere und Figuren entstehen. Die Bewohner selber boten ihre getöpferten und gebastelten Werke zum Verkauf an.
Viele Besucher konnten sich bei speziellen Führungen einen Einblick verschaffen in die Räumlichkeiten und das Arbeiten in der Rettungswache und dem Seniorenheim.
Der BRK Kreisvorsitzende Stefan Müller ließ es sich nicht nehmen, ein Grußwort an die Bewohner, Besucher und die vielen ehrenamtlichen Helfer zu richten. Zusammen mit der Kreisgeschäftsführerin Beate Ulonska aus Erlangen nahm er die Gelegenheit wahr, den ersten Heimleiter des Hauses Erich Silberhorn für sein 60-jähriges und seine Frau für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement für das Rote Kreuz zu ehren.
Bis in die Abendstunden genossen die Bewohner und Besucher die besondere Atmosphäre auf dem weitläufigen Gelände und ließen sich auch von einem kurzen Regenschauer nicht vertreiben.
Doris Kratz
16.05.17