Ausstellung „ Das Buch“ im BRK-Zentrum
Den Eindruck eines Punktsieges des Buches gegen das Internet konnte man bei der Vernissage des Laufer Kunstkreises im Erlanger BRK-Zentrum schon gewinnen. Acht “Trommelfrauen“ machten Stimmung für das Buch im voll besetzten BRK-Casino.
Sogar der Bundestagsabgeordnete und BRK Vorsitzende Stefan Müller war eigens aus Berlin gekommen und begrüßte die Ehrengäste: die Erlanger Bürgermeisterin Dr. Elisabeth Preuss, die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin, Karin Knorr, die stellvertretende Vorsitzende des BRK Kreisverbandes Erlangen-Höchstadt, Melitta Schön, und Georg Schweikert, Fachbürgermeister für Kultur der Stadt Lauf. Stefan Müller zeigte sich sehr froh, dass der Kunstkreis sich diesem schwierigen und intellektuell spannungsgeladenen Thema gewidmet hat.
Der Laufer Kunstkreis, der seit 1988 schon zahlreiche Ausstellungen in Lauf und Umgebung durchgeführt hat, will mit der Ausstellung das Thema „Buch“ von mehreren Seiten beleuchten. 15 Künstler zeigen ihre Aussagen zum Buch durch Malerei, Keramik, Bildverfremdungen und Bildmodelle in außergewöhnlich intelligenter Form. Erstaunlich, welche ausdrucksstarken Aussagen über das Buch bei intensiver Beschäftigung mit dem Thema möglich sind.
Beispiele hierfür: Bücher – meine Freunde, geheimnisvolles Buch, Schatzkästchen, Phantasieflügel Buch, der Lesekreis und Lesestoff, Bücher öffnen Welten, Leselampe, Bücherei und Buchbinder, der Bücherberg, die Leseratte, die Bibel und der Lesetraum.
Helmuth Barthelmes, Betreuer der BRK-Galerie, spannte in der Einführung den Bogen von Johann Gutenberg, dem Erfinder des Buchdrucks, über den Erfolg der Luther Bibel bis hin zu Goethes epochalen Roman „Werthers Leiden“ und den Ereignissen der Nazizeit mit der Verbrennung von Büchern unliebsamer Intellektueller im Jahr 1933. Erst die Frankfurter Buchmesse machte Deutschland 1949 international wieder zu einem respektierten Land des Buches. Der Kurator wagte auch einen Blick in die Zukunft des Buches im Wettbewerb zum Internet und zitierte Frank Schirrmachers Buch „Payback“, in dem dieser vor den Folgen der Infoflut warnt. Die Gefahr werde immer größer, alles zu wissen, aber angesichts der Masse an Informationen den Überblick zu verlieren.
Helmuth Barthelmes dankte Gerta K. Hederer und Christa Knecht vom Laufer Kunstkreis für die außergewöhnliche und aufrüttelnde Darstellung und schloss mit dem Aufruf an alle, dem Buch eine Chance zu lassen und sich eigenes Wissen durch ruhiges und konzentriertes Lesen anzueignen.
„Unsere modernen Helden sollen wirklich nicht die Computer sein, sondern die Bücher, die Autoren, die Philosophen, gerade auch die Künstler, die Natur, die Landschaft, der Baum. Warten wir nicht auf die großen Wunder, entdecken und genießen wir immer wieder diese kleinen Wunder, die für uns drinnen und draußen täglich geschehen. Halten wir sie fest, dann ist das Internet keine Gefahr“.
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